
Winzer

Weingut Hirth
„Betrachtet man den Auxerrois im Glas, so strahlt er uns in einem hellen Goldgelb an. Sein überwältigender Duft nach reifen Birnen, Bananen und Mango gepaart mit Anklängen von Limetten, versetzt uns umgehend in Staunen. Sein Geschmack ist samtig mit viel Schmelz – fast weich. Die angenehme Säure wirkt leicht verspielt und animiert uns zum Weitergenießen. Der Abgang ist langanhaltend und eindrucksvoll. Ein Traum von einem Burgunder.“ Diese enthusiastische Einschätzung schreiben die Juroren in ihrer Prämierung der besten Bioweine in BaWü über den Auxerrois vom Weingut Hirth. Was hat es auf sich mit diesem kleinen Weingut, dass von Jahr zu Jahr mit Preisen überschüttet wird?
Wir sind unterwegs auf der A 81 in Richtung Heilbronn und müssen die Autobahn bei Weinsberg/Ellhofen verlassen. Dann geht’s über Lehrensteinsfeld nach Willsbach.

Wer das Weingut Hirth besucht, wird vermutlich auch mit Frau Haug sprechen, der „Weinerlebnisführerin“ des Betriebs. Sie ist die kenntnisreiche und auskunftsfreudige Gastgeberin für jede Weinprobe. Mit einem Gläschen Wein in der Hand lauscht man dann der Geschichte des Weinguts. Zur Jahrtausendwende übernahm Helmut Hirth das Weingut seines Onkels. Da die Anbaufläche mit sechs Hektar recht klein bemessen ist, wusste er sofort, dass das nur eine Richtung zulässt. Qualität und höchste Ansprüche. Seit 2009 arbeitet das Weingut Hirth nach den Kriterien von Ecovin, dem größten Bio-Verband für ökologisch produzierende Weingüter. Allein im Nebenerwerb war dies für Herrn Hirth kaum zu schaffen. Deswegen holte er sich 2010 Herrn Kayser als Betriebsleiter und Kellermeister auf den Hof. Sein Erfolgsrezept: viel Zeit. Die verbringt er vor allem im Weinberg und im Keller, um stets genau zu wissen, wie sich der Wein entwickelt. Während der Reifephase werden die Trauben stark reduziert. So erzielen sie eine hohe Konzentration im Erntegut, allerdings ist der Preis ein deutlicher Mengenrückgang von bis zu 50 Prozent im Vergleich zu konventionellen Kollegen. Dass sich die Mühen dieser Arbeit trotzdem lohnen, sieht und schmeckt man in jedem Glas des Weinguts.

Die Weinberge der Familie Hieber liegen am südlichen Stadtrand von Heilbronn. Schon über 20 Jahre betreiben Frau und Herr Hieber hier ökologischen Weinbau. Mit allergrößter Sorgfalt und viel Fachwissen entstehen hier tolle Weine, produziert im Einklang mit der Natur. Die Liste der Auszeichnungen ist schier unüberschaubar lang: „Ecowinner 2010“ in der Kategorie 'Rotwein Barrique', 1. Platz für den 2007er 'Heilbronner Stiftsberg' Lemberger trocken, 2. und 3. Platz beim Hohenloher Rieslingpreis und beim Internationalen Bioweinpreis 2010 zwei Gold- und vier Silbermedaillen, um nur einige zu nennen. Diese Auszeichnungen drücken allerhöchste Sorgfalt bei extensiver Bewirtschaftung der Weinberge und höchste Winzerkunst im Weinkeller aus. Ein toller Tip für alle passionierten „Vierteles-Schlotzer“!
Weingut Pix
Helga und Reinhold Pix betreiben ihren Biohof aus voller Überzeugung. Ihre Weinberge liegen in den besten Lagen des Kaiserstuhls, bei Ihringen. Der kleine Betrieb hat sich früh auf den Ausbau qualitativ sehr hochwertiger Weine spezialisiert. Auch in schwierigen Jahren wird dieser Anspruch durch radikale Selektion der Trauben, alles in Handarbeit, erfüllt. So entstehen, oft in kleinsten Mengen, hochklassige Weine, die die ganze Kunst der Arbeit im Weinberg und im Keller offenbaren. Bei den Prämierungen der besten Ökoweine aus Anlass der Biofach gehören sie regelmäßig zu den Abräumern. Ebenso beeindruckte der Wein auf der AWC in Vienna 2010 und im Gault Millau Weinführer 2010. All dies ist eine gute Grundlage für den Hofnachfolger Hannes Pix, der durch ein Studium der Önologie an der Fachhochschule Geisenheim seinerseits einen Beitrag für die Zukunft geleistet hat.
Markgräflich Badisches Rebgut
Schon im 13. Jahrhundert bauten die Mönche des Klosters Salem an dem Ort, wo heute die berühmte Wallfahrtskirche Birnau steht, Wein an. Kaum zu glauben, dass eine der wichtigsten Weinbergslagen am Bodensee erst 1965 wieder neubestockt wurde. Bis dahin wurden die heutigen Rebflächen über Jahrzehnte als Weide und Obstwiese genutzt! Die Wiederbestockung war ein historisch und qualitativ wichtiger Rückgriff auf die frühe Qualitätsoffensive des Markgrafen Wilhelm, der fast genau 130 Jahre zuvor im Markgräflich Badischen Rebgut an der Birnau seinen berühmten »1834er« ernten ließ, einer der besten Seeweine des 19. Jahrhunderts.
Vor acht Jahren wurde damit begonnen, einen Teil der markgräflichen Rebflächen rund um die Wallfahrtskirche biologisch zu bewirtschaften. Die Fläche beläuft sich inzwischen auf sieben Hektar. Seit 2015 sind diese sieben Hektar Reben biozertifiziert und werden mit Bezug auf den Qualitätsweinbau im 19. Jahrhundert unter dem Namen Markgräflich Badisches Rebgut erzeugt und vermarktet. Das Sortiment umfasst einen Birnauer Müller-Thurgau, einen Birnauer Spätburgunder Rosé und einen Birnauer Spätburgunder Rotwein. Die Birnauer Weine beeindrucken durch ihre hochdelikate Frucht und grazile Eleganz!