
WIR STEUERN UM!
Die Mehrwertsteuersenkung, der „Wumms“ von Finanzminister Scholz, hat uns als Einzelhändler ziemlich kalt erwischt. Zügig mussten die Fragen geklärt werden: „Geben wir den ‚Wumms‘ an die Kundschaft weiter?“ und falls ja: „Wie machen wir das technisch?“. Und davor stand noch die übergeordnete Frage im Raum, wie wir als Naturkosthändler und ausgewiesene Wachstumskritiker den „Wumms“ überhaupt finden? Wer unsere Marktlesen kennt, kann es sich vermutlich denken: Wir halten diese Maßnahme für völlig ungeeignet, um nachhaltiges Wirtschaften zu befördern.
Bei unserem Sortiment ist der Bonus einigermaßen wirkungslos, da vermutlich niemand zusätzliche Karotten oder mehr Käse kauft, weil sie oder er zwei Prozent Rabatt darauf bekommt. Was soll das auch für einen Sinn machen, bei Lebensmitteln zum Mehrkauf zu animieren? Mehr essen? Mehr wegwerfen? Abgesehen davon möchten wir uns entschieden gegen die Idee stellen, dass wir durch mehr und vor allem oft unnötigen Konsum die Wachstumskurve wieder nach oben drücken sollen. Das sind die immer gleichen Ideen, die seit über 30 Jahren kursieren.
In jüngeren Jahren habe ich „Die Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome und „Ein Planet wird geplündert“ von Herbert Gruhl, einem CDU-Bundestagsabgeordneten, gelesen. Seither ist wenig besser und viel schlechter geworden. Und es wird immer noch gepredigt, dass wir mehr konsumieren müssten, damit der Tanker wieder Fahrt aufnimmt. Dass dieses „Immer mehr“ nach wie vor auf Kosten der Länder der Dritten Welt und des Klimas geht, hat sich in den vergangenen 30 Jahren nicht geändert. Im Gegenteil: Die Zunahme der Weltbevölkerung verschärft die Problematik weiter.
Wie funktioniers?
Wir haben uns zum Umsteuern entschlossen! Ab dem 1. September werden wir Ihnen die reduzierte Mehrwertsteuer von zwei Prozent wieder berechnen (also den „alten“ Mehrwertsteuersatz wieder einführen) und diese an Organisationen weiterleiten, die wir auch in Corona-Zeiten gerne unterstützen möchten. In den nächsten vier Monaten geben wir die Hälfte der einbehaltenen Mehrwertsteuer an die folgenden Organisationen weiter:
- Terres des Femmes
- Seebrücke Tübingen
- Asylzentrum Tübingen
- DifäM
Die anderen ein Prozent überweisen wir an Xäls – ökologische Genossenschaft Neckar-Alb.
Denn bei allem „Wumms“ wollen wir nicht vergessen, dass bei vielen Menschen in vielen Teilen dieser Erde die Eindämmung und Bewältigung der Pandemie zu einer Überlebensfrage geworden ist.aufnimmt. Dass dieses „Immer mehr“ nach wie vor auf Kosten der Länder der Dritten Welt und des Klimas geht, hat sich in den vergangenen 30 Jahren nicht geändert. Im Gegenteil: Die Zunahme der Weltbevölkerung verschärft die Problematik weiter.
Weitere Infos unter www.umsteuern.jetzt
